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KUMUDAS - Theater-Kunst-Workshop mit der Gesamtschule in Olfen
Bild KuMuDas

Zusammenarbeit von Olfenern Schülern mit jungen Flüchtlingen aus Lüdinghausen und Seppenrade

WILLKOMMEN ?

„Wir möchten so gerne in eine deutsche Schule gehen,
mit deutschen Schülern zusammen sein!“

Dieser Satz bildete den Ausgangspunkt für eine Zusammenarbeit zwischen der Wolfhelmschule Olfen und 16 jungen Flüchtlingen aus Seppenrade und Lüdinghausen. Voraussetzung hierfür war die Aufgeschlossenheit und Bereitschaft für ein ungewöhnliches Projekt, nämlich ein Profilprojekt für deutsche Schülern und junge Flüchtlinge,

Bild KuMuDas (Kunst, Musik und darstellendes Spiel)

anzubieten, um ihnen so die Chance zu geben, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Ein erster Test hierzu erfolgte bereits beim Stadtfest 2016 in Lüdinghausen, wo vier Schülerinnen und Schüler aus Olfen mit fünf Flüchtlingen erstmals erfolgreich zusammen auf der Bühne standen.

Mit dem Beginn des Schuljahres 2016/2017 formierte sich das Profilprojekt KuMuDas an der Gesamtschule mit 32 Schülerinnen und Schülern unter der Leitung von Kirsten Wever und Thomas Fornfeist, die nun mit den jungen Flüchtlingen unter der Leitung von Barbara Bongert die Projektarbeit betreuten.

Auftakt hierzu bildete das

Kennlernfest am Freitag, den 4. November 2016,

zu dem die Olfener Gesamtschüler in ihre Schule eingeladen hatten.

Gespannt warteten die deutschen Schüler auf ihre ausländischen Gäste und waren sicherlich erstaunt, 16 ausländischen Menschen zu begegnen, die zunächst sich sehr unsicher und schüchtern dieser Begegnung stellten.

Große Freude hatte bereits vorher eine liebevoll gestaltete Einladungskarte bereitet. Sehr sorgfältig hatten die Olfener Schüler diese Begegnung vorbereitet. Sie begann mit einem Kennlernspiel und einem geführten Rundgang durch die gesamte Schule.

„Sehen alle deutschen Schulen so gut aus?“,

war die fassungslose Frage der Flüchtlinge und so dauerte der Rundgang auf Grund des großen Interesses wesentlich länger als geplant.

Mit großem Erstaunen wurde registriert, dass es in deutschen Schulen auch eine Küche gibt. Das nächste Gemeinschaftsprojekt, nämlich gemeinsam zu kochen, wurde mit großer Begeisterung aufgenommen. Fünf Gruppen - bestehend aus ausländischen und deutschen Schülern - formierten sich, um gemeinsam nach Rezepten der deutschen Schüler köstliche Speisen zuzubereiten.

Durch diese gemeinsame Arbeit wurden erste Kontakte geknüpft, geprägt durch einen vorsichtigen, respektvollen Umgang miteinander.

Miteinander lernen war angesagt und so waren die Olfener Schüler intensiv darum bemüht, den deutschen Wortschatz ihrer Gäste zu erweitern.

„Gemeinsames Kochen macht Spaß“,

war der Satz, den alle beherrschten. Mit dem anschließenden Essen endete ein gelungener Kennlerntag. Von beiden Seiten wurde der Wunsch vorgetragen, diese Zusammenarbeit fortzusetzen. Man wurde sich schnell einig, intensiv in die Theaterarbeit einzusteigen, um so in 2017 die erste Aufführung zu zeigen.

Was haben die deutschen Schüler
bei diesem Treffen gelernt?

Die jungen Flüchtlinge verhalten sich ausgesprochen respektvoll und höflich allen, insbesondere Mädchen, gegenüber. Sie sind keine Machos, die sich bedienen lassen, sondern anderen auch Arbeit abnehmen, überall anfassen, helfen und sich für keine Arbeit zu schade sind.

Was haben die jungen Flüchtlinge gelernt?

Deutsche Jugendliche lehnen sie keinesfalls ab, sondern zeigen sich verständnisvoll und offen und mitfühlend ihnen gegenüber.

WILLKOMMEN !

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Zusammenkunft am 20. Januar 2017

Am 20.01.2017 fand die zweite Begegnung in den Räumen der Wolfhelmschule statt unter dem Motto:

Begegnungen in Bildern Teil I

Bei dem zweiten Treffen stand endlich das im Mittelpunkt, was Ziel der gemeinsamen Arbeit sein sollte, nämlich das Theaterspiel.

Einstieg hierzu bildete der pantomimisch dargestellte Name des Projekts:

KUMUDAS = Kunst, Musik und darstellendes Spiel

Der Schlachtruf, der alle vereinte, lautete treffend:

KUMUDAS

Um die Gruppen dem Theaterspiel näher zu bringen, stand im Vordergrund, mit Mimik und Gestik kleine Szenen in Gruppen zu entwickeln, diese einzustudieren und den anderen vorzuführen.

Als Ideenspender hierfür durfte sich jede Gruppe einen Gegenstand aus einer Vielzahl von Utensilien auswählen. Vom verschnörkelten Bilderrahmen über ein rotes Telefon bis hin zu einem bunten Regenschirm boten sich hier viele Gegenstände an, mit denen sich, sehr zur Freude der Leiter, die Teilnehmer profilieren konnten.

Der Tag endete, indem sich alle Teilnehmer zu einem Herz formierten, als Symbol der Gemeinsamkeit und der Freude an der gemeinsamen Arbeit.

Bild 5 Zusammenkunft II
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Arbeit der Theater AG mit ministerieller Unterstützung

In 2017 stellte die Theater AG gemeinsam mit der Theatergruppe der Gesamtschule in Olfen über die Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden e.V. Lüdinghausen einen Förderantrag beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Im September 2017 erging der Bewilligungsbescheid für das Projekt "Interkulturelle Begegnung" mit Fördermitteln in Höhe von 3.590,00 € .

Die Gewährung der Zuwendung erfolgte zur Erfüllung folgenden Zwecks:

Im Rahmen des Projekts sollten die Schüler und Flüchtlinge gemeinsam eine Theateraufführung planen und umsetzen. Sie sollten sich besser kennenlernen und durch die gemeinsame Arbeit - Schauspiel, Tanz und Kunst - Empathie füreinander entwickeln. Beiden Seiten wurde ermöglicht, von der Zusammenarbeit zu profitieren, um gemeinsam viel voneinander zu erfahren, sich besser zu verstehen und sensibilisiert werden zu können.

Mit der Bewilligung der Fördermittel konnten u.a.

finanziert werden.

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Zusammenkunft am 6. Oktober 2017

Bei dem Treffen am 6. Oktober 2017 ging es darum, gemeinsam am Beispiel Syrien zu recherchieren, wie Kriege entstehen und was ein Krieg mit einer solchen Kultur wie in Syrien macht.
Bild 1 Workshop Bild 2 Workshop
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Fahrt zum Kinder- und Jugendtheater in Dortmund am 8. Oktober 2017

Gerade theaterunerfahrene Menschen stellen immer wieder Fragen:

  • Wie sieht ein deutsches Theater von innen aus?
  • Wie arbeiten Profischauspieler?
  • Welche Möglichkeiten gibt es bei der Gestaltung des Bühnenbildes?

Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wurde das Kinder- und Jugendtheater in Dortmund besucht.

Die Jugendlichen hatten sich das Jugendstück „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf ausgesucht. Als Roman war dieses Stück den deutschen Schülern der Gesamtschule Olfen teilweise bekannt, aber auch für sie war es sehr spannend, wie dieser komplexe Stoff in 90 Minuten umgesetzt werden konnte.

Vor der Veranstaltung wurden die Flüchtlinge, Schülerinnen und Schüler für 60 Minuten durch eine Theaterpädagogin auf die Arbeit von Schauspielern eingestimmt. Mit großer Begeisterung folgten sie den spielerischen Anleitungen, die auf Mimik und Gestik abgestimmt waren und alle mit einbezogen.

Anschließend besuchten alle zusammen das ausgebuchte Theaterstück „Tschick“, was umfangreiche Eindrücke in Möglichkeiten der Darstellung im Theater gab. Nicht nur Mimik und Gestik konnten für die Flüchtlinge mögliche Verständigungsschwierigkeiten auffangen, interessant für alle war auch die unterstützende Wirkung der Musik und eingeblendeten Videos.

Als Fazit dieses Besuches waren alle - sowohl Flüchtlinge als auch deutsche Schüler - begeistert von einem einzigartigen, beeindruckenden Theatererlebnis.

Bild 9 Theater DO Bild 10 Theater DO
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Tanzworkshop

Neben Mimik, Gestik und Sprache spielt auch der Tanz eine große Rolle als ein wichtiges Ausdrucksmittel. Hierzu sollte der Hip-Hop-Tänzer,

der Tanztrainer John Isankunya Bakuma,

engagiert werden.

John Isankunya betreibt in Wickede eine eigene Tanzschule und hat schon viele Projekte mit Jugendlichen durchgeführt, u.a. mit Schülerinnen im Jugendzentrum Sunshine in Selm.

Weil John Isankunya Bakuma zwischenzeitlich erkrankte, wurde er von seinem Bruder Benjamin Isankunya vertreten, der die Tanzübungen sowie die Ausarbeitung und Einstudierung der Choreografie übernahm.

Bild 2 HipHop

Der Tanzworkshop wurde am 11. November 2017 in der Wolfhelm Gesamtschule gestartet. Zur Auflockerung und Aufwärmung gab es zunächst Warm-Up-Übungen mit dem Tänzer und Choreographen Benjamin Isankunya.

Anschließendes Ziel war es, mit Bewegung und Musik Szenen zu erstellen, die in das Theaterstück mit dem Thema: "Krieg und Frieden“ eingebracht werden sollten.

Weil viele Teilnehmer noch keine Erfahrungen im Bereich des Tanzes hatten, wurden tänzerische Bewegungsgrundlagen geübt. Die Bewegungselemente wurden anschließend miteinander verknüpft, um sie dann in eine Choreographie zu integrieren.

Bild 3 HipHop

Videos zur Einübung der Choreografie:

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Präsentation der Arbeitsergebnisse

Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden in vier bewegenden Aufführungen unter dem Titel

„Begegnung – Ankommen in Deutschland“

präsentiert.

Schüler von der Wolfhelmschule in Olfen sowie vom Gymnasium Canisianum in Lüdinghausen haben zusammen mit den Flüchtlingen die Erlebnisse der Flucht, die Begegnungen der Schüler mit den Flüchtlingen, Hintergrundinformationen, wie der Krieg in Syrien entstanden ist sowie die derzeitige Situation der Flüchtlinge in Deutschland mit modernen Ausdrucksformen - wie darstellendes Spiel, Tanz, Dialoge, Raps, Pantomime, Musik und Gedichten - in Szene gesetzt.

Die Aufführungen fanden im Forum der Wolfhelmschule und auf der Theaterbühne des Canisianums in Lüdinghausen anlässlich des Weltflüchtlingstags statt.

Programmheft für die
Aufführung in Olfen:

Programmheft für die
Aufführung in Lüdinghausen:

Bild Programmheft für Olfen Bild Programmheft für Lüdinghausen
Bild 2 Theateraufführung

Das Projekt KuMuDas in den Zeitungen:

Zeitungsartikel 1 Zeitungsartikel 2 Zeitungsartikel 3

Zeitungsbericht WN am 23. Juni 2018
zur Aufführung in Lüdinghausen:

Bild WN