
Projekt 2024/25 - Liberia
Projektvorstellung und Länderinfo
Info-Abend am 08. November
in den Lüdinghauser Friedensräumen
Der AK Fair Handeln freute sich, dass zahlreiche Gäste der Einladung gefolgt sind. Bei liberianischen Gingerbeer, Fufu mit Palavasauce erwartete sie ein informativer und unterhaltsamer Abend.








Mary’s Meals in Liberia
Vera Hüsken gab einen Überblick über die weltweiten Tätigeiten der schottischen Charity-Organisation Mary’s Meals und berichtete über deren Aktionen in Liberia.
Mary's Meals bietet seit 2006 Schulmahlzeiten in Liberia an und leistete bereits Hilfe seit 1992 anlässlich des ersten Bürgerkriegs (1989–1996). Derzeit betreut die Organisation 151.968 Kinder an 669 Schulen in fünf liberianischen Distrikten: Bong, Bomi, Grand Cape Mount, Gbarpolu und Montserrado. Mary's Meals ist der einzige Anbieter von Schulspeisungen im Distrikt Bong.
Viele der von Mary's Meals betreuten Ausbildungsstätten befinden sich in abgelegenen, schwer zugänglichen Gebieten. Diese Schulen – tief im Dschungel gelegen und nur über unbefestigte Wege erreichbar – mit Lebensmitteln zu versorgen, stellt vor allem in der Regenzeit, wenn täglich mit heftigen Überschwemmungen zu rechnen ist, eine enorme Herausforderung dar.
Vor Ort produzierte Lebensmittel sind in Liberia Mangelware. So viele Nahrungsmittel wie möglich werden regional bezogen. Doch vielfach ist es unvermeidlich, auf Importware zurückzugreifen. Nur so wird gewährleistet, hungernden Kindern Zugang zu regelmäßiger Nahrung und Bildung zu verhelfen.

Bruder Lothar Wagner SDB hilft Friedhofskindern in Monrovia
Peter Friemel berichtete von seiner Zusammenarbeit mit der Don Bosco Mission Bonn, die seit mehr als 50 Jahren sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche kümmert. Er unterstützt zusammen mit seiner Frau Luise - ebenfalls seit Jahren - Bruder Lothar Wagner SDB in seinem Engagement für "Friedhofskinder in der Hauptstadt Monrovia".
Viele jungen Menschen in Liberia leiden unter den Folgen eines jahrelangen Bürgerkrieges und der Ebola-Katastrophe. Das Bildungssystem gilt als eines der schlechtesten weltweit. Polizei- und Justizwesen sind korrupt. Das Gesundheitssystem liegt am Boden. Nach einer neuen Studie sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung von akuter Hungersnot betroffen.
Fatal aber ist, dass die Krise die Familien und damit die Kinder erreicht hat. Trotz harter Arbeit reicht der Tageslohn nicht aus, um die Familie zu ernähren. Frust und daraus resultierende Aggressionen kriegen die Kinder ab. Familien zerbrechen, Kinder landen reihenweise auf der Straße. Bruder Lothar sind zahlreiche Kinder begegnet, die Drogen konsumieren, um ihrem Alltag zu entkommen. Das ist einfach erschreckend!
Die jungen Menschen brauchen Begegnungen mit Personen, die ihre Probleme ernst nehmen. Menschen, die ihnen helfen, konstruktiv mit Konflikten umzugehen und ihnen Zukunftsperspektiven aufzeigen. Die Jugendlichen brauchen Vorbilder und sie brauchen Aufmerksamkeit. Das bekommen sie aber meistens nicht und deshalb sinken sie immer weiter ab: In einen Teufelskreis von Drogensucht, Prostitution, Beschaffungskriminalität und letztendlich Krankheit und Verzweiflung.
Unterstützungsmaßnahmen des Vereins
Liberia-Freunde e.V - Mannheim
Besonders freuten sich die Mitglieder des Arbeitskreises, Rudolf Jahnke als Gastreferent aus Wiesbaden begrüßen zu können. In 42 Jahren entwicklungspolitischer Arbeit hat er profunde Kenntnisse des Landes erlangt und Liberia´s interessante Geschichte und Kultur kennen und lieben gelernt.
Rudolf Jahnke ist 1. Vorsitzender des Vereins Liberia-Freunde e.V. in Wiesbaden. Es ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung der ländlichen Entwicklung und Kultur in Liberia, speziell im Norden Liberias, in dem Dorf Konjorlloe. Die Projekte zielen darauf ab, einen Beitrag zur Unterstützung von nachhaltigeren Lebensgrundlagen zu schaffen und somit die Grundlage für eine friedliche Zukunft zu stärken.
Großformatige Fotos von seinen Aktivitäten im Dorf Konjorlloe sowie historische und aktuelle Alltagsgegenstände hatte Rudolf Jahnke mitgebracht und ausgestellt; sie gaben der Veranstaltung einen authentischen Rahmen.

