Zwei Auftritte beim Canisianum in Lüdinghausen
Begegnung • Ankommen in Deutschland
am 20. Juni 2018 für Schüler und interessierte Bürger anlässlich des Weltflüchtlingstages
Weltflüchtlingstag – ein Tag, der uns auch hier in Lüdinghausen betrifft, denn auch unser Straßenbild hat sich verändert, indem es geprägt wird durch viele fremdaussehende Menschen.
Das Canisianum nahm diesen Tag zum Anlass, mit allen Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 – Q1 am Vormittag an einem Tanz-Theater mit dem Titel „Begegnung – Ankommen in Deutschland“, einer Kooperation des Canisianums, der Theater AG bei der Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden e.V. sowie der Wolfhelmschule Olfen, teilzunehmen.
Die Szenen des Theaterstücks – erarbeitet von deutschen Schülern und Flüchtlingen – zeigten in beeindruckender Form zunächst im ersten Akt die Entstehung von Kriegen in einem Land am Beispiel Syriens, einem Land mit einer uralten Kultur, das durch den Krieg systematisch zerstört wird. Weitere Sequenzen behandelten unterschiedliche Erfahrungen der Schüler, auf der einen Seite die ausländischen Jugendlichen, deren Weg geprägt wird durch Krieg, dann aber auch die der deutschen Schüler mit ihren ganz „normalen“ Alltagsproblemen. Auch scheuten die Schüler nicht davor zurück, auf Vorurteile Deutscher hinzuweisen, die dann mit einem anrührenden Text des jungen Syrers Mustafa Ali konfrontiert wurden. Tief beeindruckt zeigten sich alle Schüler von der Fluchtgeschichte eines jungen Eritreers. Untermalt wurden diese Sequenzen durch Tänze, einstudiert von dem Tanzpädagogen Benjamin Isannkunya Izemio (gesponsert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) mit Schülerinnen und Schülern der Wolfhelmschule und Flüchtlingen.
Hoffnungsvoll endete das Theaterstück mit dem Text von Maryam Mosa, einer jungen Syrerin, mit einem Ausblick auf ein Leben nach dem Krieg in Syrien in Frieden mit vielen Freunden in Deutschland.
Insgesamt ein besinnlicher Vormittag, der zum Nachdenken anregte und vielleicht auch für mehr Verständnis füreinander schaffte.
Die gleiche Veranstaltung wurde dann nochmals abends aufgeführt für interessierte Bürger und Eltern des Canisianums. Bei der Abendveranstaltung war dann auch Gelegenheit für alle Bürger, sich über Gruppen und Vereine in Lüdinghausen und des Kreises Coesfeld zu informieren, die sich der Flüchtlingsarbeit angenommen haben. Ebenfalls hatten die Besucher die Gelegenheit, das Münsteraner Projekt „Elbén“ kennenzulernen – ein Projekt von Studenten und syrischen Flüchtlingen, die ein Jahr zuvor ein orientalisches Bistro in der Domstadt eröffnet hatten. An diesem Mittwoch waren sie mit einem Food-Truck in Lüdinghausen, um den Theaterabend kulinarisch abzurunden.
Insgesamt ein gelungenes Projekt, das vom Publikum mit großem Beifall honoriert wurde. Der Organisator und Sozialarbeiter des Canisianums Tim Stucke als auch die Leiterin der Theatergruppe Barbara Bongert hoffen, dass mit diesem Theaterstück ein Beitrag zur verständnisvollen Begegnung und zu einem erleichterten Ankommen in Deutschland geleistet werden konnte.
Beteiligung der Theatergruppe bei den Ruhrfestspielen 2017
„Angekommen?“
Eine Frage, die bei der Eröffnung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen am 1. Mai 2017 zum Thema Flüchtlinge gestellt wurde. Hierzu hatten insgesamt vier Theaterlaiengruppen und eine Band aus der Umgebung, die Möglichkeit, ihre Sichtweisen in unterschiedlichen Formen darzustellen.
Zu dieser Veranstaltung war auch die Theater AG der Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden e.V. eingeladen und nahm in Kooperation mit der Wolfhelm Gesamtschule aus Olfen daran teil. Der gemeinsame Auftritt bot sich an, da zu dieser Zeit der Theater-Kunst-Workshop KUMUDAS lief und das gestellte Thema auch Basis für die gemeinsame Zusammenarbeit war.
Mit großem Engagement und überzeugenden schauspielerischen Leistungen wurde aufgezeigt, wie unterschiedlich die Lebenserfahrungen von Deutschen und Flüchtlingen sind. Begriffe wie • SEHNSUCHT • HOFFNUNG • ANGST • HEIMWEH • STRESS • sind mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen, Vorstellungen und Erwartungen belegt.
Die ergreifenden Texte über die Flüchtlingssituation stammten aus der Feder des Flüchtlings Mustafa Ali, der anschaulich darstellte, welch großer Leidensweg hinter den zum Teil noch minderjährigen Flüchtlingen liegt und mit welch großen Schwierigkeiten der Anfang in einem fremden Land, einer fremden Kultur und mit fremden Menschen verbunden ist.
Wenngleich als Fazit durch die Texte und Vorträge der Schüler herausgestellt wurde, dass die Lebensläufe und Sorgen der deutschen und ausländischen Schüler unterschiedlich sind, so wurde doch deutlich, dass alle, sowohl Flüchtlinge als auch deutsche Schüler, gleiche Ziele für ihre Zukunft haben, die alle gemeinsam auf der Hoffnung nach Sicherheit und Geborgenheit basieren. So könnte man als Ergebnis dieser Aufführung vermerken, dass es ein kleiner Beitrag gewesen sein könnte, Verständnis füreinander zu entwickeln.
Eine gute Verständigung und Kooperation als erste Schritte der Integration ist zwischen den Schülern der Wolfhelm Gesamtschule in Olfen und den zum Teil noch minderjährigen Flüchtlingen aus Seppenrade und Lüdinghausen auf jeden Fall gelungen, was in der Zusammenarbeit bei diesem Theaterstück deutlich wurde.
Beteiligung der Theatergruppe bei den Ruhrfestspielen 2016
Auftritt bei „Kumpane Finale“
Die Ruhrfestspiele 2016 standen unter dem Motto der Völkerverständigung und Integration. In diesem Rahmen wurden jungen Theater-, Tanz- und Musikgruppen, die sich zusammensetzten aus ausländischen und deutschen Akteuren, eine Plattform geboten, um sich zu repräsentieren.
Das Ergebnis konnte bei der am Sonntag und am Montag (12. und 13. Juni 2016) stattfindenden Veranstaltungen „Kumpane Finale“ bewundert werden. So fanden sich dort bunt gemischte Gruppen zusammen, die mit Theatersketchen, hip hop Musik, Ausdruckstanz und Percussion Musik ein heiter bis besinnliches Programm auf die Bühne brachten.
Während die meisten Gruppen aus dem Recklinghäuser Raum kamen, durften auch zwei Darsteller aus dem Münsterland als Akteure an diesem Theaterfest teilnehmen. Im Rahmen der sich formierenden Theater AG des AK Asyls hatte Mustafa Ali ein sehr anrührendes Gedicht über sein Heimatland Syrien verfasst. Untermalt mit melancholisch klingender Musik trug er es in seiner Heimatsprache vor, während die deutsche Schülerin Helena Tillmann die deutsche Übersetzung rezitierte. In beeindruckenden Worten schildert Mustafa in dem Gedicht mit einer für die arabische Sprache typischen Gebrauch von Metaphern, die Farben und Gerüche seiner Heimat, aber auch den Kampf um Gerechtigkeit und Frieden für eine hoffnungsvolle Zukunft für Syrien.
Beteiligung der Theatergruppe beim Stadtfest in Lüdinghausen
am Samstag, den 17. September 2016
Die Theatergruppe setzte auf eine Zusammenarbeit von deutschen Schülerinnen und Schülern mit jungen Flüchtlingen. Ziel war es, den jungen ausländischen Menschen eine Integration in unsere Gesellschaft zu erleichtern.
Zuächst wurde etwas Eigenes auf die Beine gestellt. Sehr engagiert und motiviert entwickelte die Gruppe Texte und überlegte sich Umsetzungsmöglichkeiten zu einem selbst erstellten Stück.
Auf Wusch der Initiative "LH Global" bei der Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden trat die Theater AG erstmalig beim Stadtfest 2016 in Lüdinghausen auf.
Schüler der Gesamtschule in Olfen und Asylsuchende aus Lüdinghausen standen gemeinsam auf Bühne. Zwischen Sehnsucht und Hoffnung schwankten die unterschiedlichen Gefühle, die eindrucksvoll inszeniert und zum Ausdruck gebracht wurden. Die unterschiedlichen Erfahrungen und Erwartungen der deutschen Schüler einerseits und der Asylsuchenden andererseits wurden erkennbar.
Zum Abschluss stiegen 100 blaue Luftballons als Symbole des Wunsches nach Frieden auf der Welt auf.
Ein beeindruckendes Bild .... !