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Info-Abend des AK Fair Handeln
zum Projekt 2024/25 - Liberia
am Freitag, den 08. November 2024
in den Friedensräumen
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Der Ukrainekrieg: Hintergründe und Perspektiven
am Mittwoch, den 09. Oktober 2024
in der Aula des St. Antonius Gymnasiums in Lüdinghausen
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AK Frauen aufs Rad
neu auf der Website
Dieser Leitsatz steht im Mittelpunkt des Engagements der Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden e.V. (AStGuF) in Lüdinghausen. Unter dem Dach der Arbeitsstelle findet jeder, der hierher kommt, seine persönliche Ansprache. Ein solch sinnstiftender Austausch in Zeiten zunehmender Vereinzelung möge die Würde und Achtung des Einzelnen stärken. Wir beziehen uns hierbei auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948, deren Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet.
Viele Bürger bringen sich in ihrer Freizeit in den unterschiedlichsten Aktivitäten des Vereins ein, die wir Ihnen im einzelnen näher vorstellen wollen. Es handelt sich um folgende Arbeitskreise und Initiativen:
- Arbeitskeis Lüdinghauser Friedensräume
- Arbeitskeis Fair Handeln
- Arbeitskeis Asyl
- AG Fahradwerkstatt
- AG Sprachförderung
- AK Frauen-Fahrradschule
- Café international
- LH Global - Multi-Kulturfest
- Arbeitskeis Indienhilfe St. Ludger
- Initiative für Kinder in Iringa - Tansania
- Theater AG
- Globalplayers
Geschichtlicher Rückblick
Der Verein wurde 1971 als Modellversuch gestartet. Damals hat wohl niemand geahnt, wie die konkrete Arbeit nach weit über 40 Jahren aussehen würde. Seinerzeit war die Zielsetzung, ein entwicklungspolitisches Bewusstsein in der breiten Bevölkerung auszubilden. Dieses sollte besonders über direkte Partnerschaften mit Menschen in sogenannten Entwicklungsländern erzielt werden. Noch heute bestehen in Lüdinghausen und umgebenden Gemeinden gut funktionierende Kontakte nach Sambia mit gegenseitigen Besuchen. Nach und nach wurden Kontakte zu vielen anderen Ländern und Einrichtungen aufgebaut: Tansania, Guatemala, um nur einige Beispiele zu nennen.
Neben diesem konkreten Engagement bemühte sich der Verein, mit unterschiedlichsten Veranstaltungen auf entwicklungspolitische Probleme und Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Bald stellte sich die Frage, wie der Verein mit der „Dritten Welt vor Ort“, z.B. Asylsuchenden umgeht. Der Weg zu der Integrationsarbeit, wie sie geleistet wurde, war eingeschlagen. Die Thematik der Flüchtlinge und Asylsuchenden nahm einen breiten Raum ein. Aufgrund des enormen Hilfsbedarfs hatte sich in 2015 in Koordination mit der Stadt Lüdinghausen und mit verschiedenen Gruppen und sozialen Einrichtungen ein großer Arbeitskreis mit rd. 80 engagierten Bürgern gebildet, nämlich dem AK Asyl. Die zu bewältigenden Aufgaben wurden auf der organisatorischen Plattform der AStGuF mit getragen, sie führten jedoch zu einer eigenen straffen Organisation mit sich überschneidenden Aufgabenbereichen. Das war auch der Grund, dass der AK Asyl eine eigene Homepage mit enger Verknüpfung zur AStGuF erhalten hat.
1975 erhielt der Verein von der FDP nahen Theodor-Heuss-Stiftung die Th.-Heuss-Medaille zugesprochen.
Im Begleittext heißt es u.a.:
„Der Modellversuch, der 1970 von dem jungen Theologen und Juristen Peter Steenpaß initiiert wurde, geht von der Einsicht aus, daß kirchliche und politische Entwicklungshilfe langfristig nur dann gelingen kann, wenn die Problematik der Entwicklungsländer Zugang zum Verständnishorizont aller Schichten der Bevölkerung findet."
„Für dieses Beispiel einer demokratischen Initiative und des Einsatzes für das Allgemeinwohl im weitesten Sinne soll der Modellversuch 'Gerechtigkeit-Friede' und sein Initiator stellvertretend für andere ähnliche Bemühungen öffentlich ausgezeichnet und zur Weiterarbeit ermutigt werden.“
Hilfestellungen für Asylsuchende aus Lüdinghausen und Umgebung wurden z.B. im "Café international" sowie
im "Dienstags-Café international" gegeben. Dort erfuhr man viel
über die spezifischen kulturellen Eigenheiten aber auch die Sorgen und Freuden der Anwesenden. Es wurden Pläne für weitere gemeinsame integrationsfördernde Aktivitäten geschmiedet,
nach Wegen und Möglichkeiten gesucht, wie eventuelle Probleme angegangen werden können.
Mittlerweile ist der Betreuungsbedarf zurückgegangen. Im September 2019 wurde ein organisatorischer Wechsel vollzogen. Die Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden e.V. hat den administrativen, hauptamtlichen Teil der Aufgaben an die Stadt Lüdinghausen abgegeben und nimmt nunmehr ausschließlich den ehrenamtlichen Teil im AK Asyl wahr.
Der organisatorische Wechsel wird auch durch eine geänderte Nutzung des Bürogebäudes an der Mühlenstraße 70 nach Außen sichtbar. Das Gebäude ist heute das Integrations- bzw. Migrationsbüro der Stadt Lüdinghausen. Die von der Stadt angestellten Mitarbeiter sind nunmehr Angestellte der Stadt und nicht mehr der AStGuF.
Ein weiteres Arbeitsfeld der AStGuF wird vom Arbeitskreis FAIR HANDELN betreut. Hier werden fair gehandelte Produkte angeboten, auch mit dem Ziel, auf diesem Weg Bewusstsein zu schaffen für ungerechte Strukturen auf dieser Welt. Die Erlöse fließen in Projekte, die helfen sollen, diesem ein wenig entgegen zu wirken. In 2018 wurde begonnen, die schottische Charity-Organisation Mary’s Meals zu unterstützen. Patenschaften mit Schulen in Malawi und Kenia wurden hergestellt.
Als in 2013 die Frage auftauchte, in welcher Form es gelingen kann, nachhaltige Integrationsarbeit in Lüdinghausen zu verstärken, und als Antwort das Hinarbeiten unterschiedlichster Gruppierungen auf ein gemeinsames Fest – LH Global – gefunden wurde, fanden die Aktivitäten verstärkten Zuspruch. Kindergärten, Schulen, Vereine, aber auch zahlreiche Einzelpersonen brachten sich mit viel Einsatz ein.
Die Friedensräume, wesentlich gesponsert durch eine langjährige Unterstützerin der Aktivitäten des Vereins, bieten ein ideales Umfeld für die Organisation und zahlreichen Aktivitäten des Vereins.